Tierreport – Offizielles Organ des Schweizer Tierschutz STS
Tierreport – Offizielles Organ des schweizer Tierschutz STS

Der Esel als Partner

  • Lausbub Eclair eröffnet die Vorstellung.

    Lausbub Eclair eröffnet die Vorstellung.

  • Sissi lässt sich auch vom Fahrrad aus führen.

    Sissi lässt sich auch vom Fahrrad aus führen.

  • Hans macht mit seiner Halterin Trekkingtouren.

    Hans macht mit seiner Halterin Trekkingtouren.

  • Sancho gewöhnt sich mittels Zugreifen an das spätere Ziehen eines Wagens.

    Sancho gewöhnt sich mittels Zugreifen an das spätere Ziehen eines Wagens.

  • Mit Sissi Schlitten fahren macht Spass.

    Mit Sissi Schlitten fahren macht Spass.

  • Anspruchsvolle Bodenarbeit mit einem weissen Barockesel.

    Anspruchsvolle Bodenarbeit mit einem weissen Barockesel.

  • «Ungarische Post» auf Mara und Aisha.

    «Ungarische Post» auf Mara und Aisha.

  • «Ungarische Post» auf Mara und Aisha.

    «Ungarische Post» auf Mara und Aisha.

  • Zirkusreife Nummer: Der Führer springt über das Hindernis, Mara aber bleibt stehen.

    Zirkusreife Nummer: Der Führer springt über das Hindernis, Mara aber bleibt stehen.

  • Freude nach der zirkusreifen Vorstellung.

    Freude nach der zirkusreifen Vorstellung.

  • Sprecherin Esther Burkhard und Sandra Schaefler vom Schweizer Tierschutz STS mit Pinocchio.

    Sprecherin Esther Burkhard und Sandra Schaefler vom Schweizer Tierschutz STS mit Pinocchio.

  • Kinder können eine freundschaftliche Beziehung zu Eseln entwickeln.

    Kinder können eine freundschaftliche Beziehung zu Eseln entwickeln.

  • Kinder können eine freundschaftliche Beziehung zu Eseln entwickeln.

    Kinder können eine freundschaftliche Beziehung zu Eseln entwickeln.

Lausbub Eclair eröffnet die Vorstellung.

«Tag der Esel» an der OLMA

Esel zeigten in der OLMA-Arena, was sie unter Anleitung des Menschen alles machen können. Sie sind soziale, kluge und beziehungsfähige Tiere, aber sie sind keine «Rasenmäher».

Dr. Ing. Agr. Michael Götz, Agrarjournalist | Text und Fotos

Der schöne, milde Herbsttag lockte ein grosses Publikum an die Tierschau am «Tag der Esel» an der OLMA in St. Gallen. «Es gibt weisse, gescheckte, braune, graue Esel, viele haben ein Kreuz über der Schulter, andere nicht», erklärt Esther Burkhard von der Schweizerischen Interessengemeinschaft Eselfreunde SIGEF die Vielzahl der Eselrassen. 

Esel sind vorsichtig, nicht stur 

Esel sind meistens Kreuzungen verschiedener Rassen. In der Regel teilt man sie nach ihrer Grösse ein: Zwergesel bis zu einem Stockmass von 100 Zentimetern, Hausesel zwischen 100 und 120 Zentimetern und Grossesel ab 120 Zentimetern. Eclair ist ein reinrassiger amerikanischer Miniaturesel. «Ein richtiger Lausbub», betitelt ihn die Sprecherin. Aus Sizilien und Sardinien stammend wird die Rasse vor allem in den USA gezüchtet. In der Arena vor so vielen Menschen fällt es Eclair schwer, die eingeübten Kunststücke vorzuführen. «Wenn ein Esel nicht sicher ist, dann bleibt er einfach stehen», erklärt Burkhard. Man dürfe ihm das nicht als Sturheit auslegen. Nicht zuletzt dank der vielen Leckerlis löst sich seine Unsicherheit. Er «räumt» sein Spielzimmer auf, trägt Bälle in einen Eimer und liegt schliesslich sogar auf eine Körperseite ab, etwas vom Schwierigsten, das man von einem Fluchttier verlangen kann. 

Esel sind lern- und teamfähig 

Sissi lässt sich auch vom Fahrrad aus führen.

Hans macht mit seiner Halterin Trekkingtouren.

Sancho gewöhnt sich mittels Zugreifen an das spätere Ziehen eines Wagens.

Mit Sissi Schlitten fahren macht Spass.

Anspruchsvolle Bodenarbeit mit einem weissen Barockesel.

«Ungarische Post» auf Mara und Aisha.

«Ungarische Post» auf Mara und Aisha.

Zirkusreife Nummer: Der Führer springt über das Hindernis, Mara aber bleibt stehen.

Freude nach der zirkusreifen Vorstellung.

Sprecherin Esther Burkhard und Sandra Schaefler vom Schweizer Tierschutz STS mit Pinocchio.

Kinder können eine freundschaftliche Beziehung zu Eseln entwickeln.

Kinder können eine freundschaftliche Beziehung zu Eseln entwickeln.

«Leider machen viele Leute nichts mit dem Esel», bedauert die Sprecherin. Denn viele wissen nicht, was alles möglich ist. Es müssen nicht immer zirkusreife Kunststücke sein. Eselin Samira geht neben dem Menschen fast wie ein Hund bei Fuss, folgt ihm auch dann, wenn dieser kehrtmacht. Selbst ein Ausflug mit dem Fahrrad ist möglich. Hans und seine Führerin haben auf Trekkingtouren schon Hunderte von Kilometern zusammen zurückgelegt. Wichtig ist, das Gepäck gleichmässig rechts und links auf dem Eselrücken zu verteilen, dann ist es für das Tier viel angenehmer. Wie Pferde sind auch Esel langsam an das Ziehen eines Wagens zu gewöhnen, zum Beispiel indem sie zuerst einen Reifen ziehen. Sissi ist vor einen mit Kindern besetzten Schlitten gespannt. «Juchhu, das macht Spass!» Die beiden reinrassigen Österreichisch-Ungarischen Weissen Barockesel Dagobert und Justus führen ein Pas de deux am langen Zügel vor. Die «Ungarische Post», bei der die Reiterin im Trab gleichzeitig auf zwei Pferderücken steht, geht nicht nur mit Pferden, sondern auch mit Eseln ab, wie Aisha und Mara mit ihrer Trainerin beweisen. Für Lachen sorgt die Springnummer. Der Eselführer springt über das Hindernis, aber Mara hält abrupt davor an. Was wie eine Panne aussieht, gehört zur Shownummer, denn anschliessend springt das Stallgspänli Aisha über die am Boden liegende Mara.

Was viele nicht wissen

«Esel werden oft belächelt und falsch verstanden. Deshalb wollen wir Eseln eine Stimme geben», sagt Sandra Schaefler, Zoologin von der Fachstelle Heimtiere und Pferde des Schweizer Tierschutz STS. Esel brauchen ein Gspänli und zwar einen artgleichen Partner sowie täglich freie Bewegung in der Gruppe. Viele wissen nicht, dass das grüne, nährstoffreiche Gras unserer Weiden Esel sehr krank machen kann. Esel stammen nämlich aus Ostafrika, ihre Verdauung ist auf karge, dürre Gräser und auf holzige Büsche ausgerichtet. Esel sind demnach keine «Rasenmäher», aber sie können sich zur Landschaftspflege trockener, karger Flächen eignen. Informationen zur artgerechten Haltung von Eseln gibt es an den kostenlosen Zoom-Infoabenden des STS oder bei der Schweizerischen Interessengemeinschaft Eselfreunde SIGEF. «Der Esel hat andere Bedürfnisse als ein Pferd. Lassen Sie sich vor dem Kauf eines Esels von uns beraten», rät Thea Zbinden, Präsidentin von SIGEF.

Tags: Tierreport 3/23, Esel

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